Vorteile von übertaktetem Arbeitsspeicher für Adobe Anwendungen

Die Übertaktung von Arbeitsspeicher war bisher auf PCs und Laptops beschränkt und diente in erster Linie der Verbesserung des Spielerlebnisses. Aber können auch Nicht-Gaming-Anwendungen von übertaktetem Speicher profitieren? Professionelle Kreativpakete wie Adobe Creative Cloud sind dafür bekannt, dass sie höhere Speicherkapazitäten benötigen und nutzen. In diesem Artikel wollen wir testen, ob höhere Speichertaktraten und geringere Latenzen auch die Anwendungsleistung für Nicht-Gaming-Nutzer verbessern können.

Um unsere Theorie zu überprüfen, haben wir Kingston FURY Beast DDR5 und Renegade DDR5 Kits mit Geschwindigkeiten von 4.800MT/s bis 7200MT/s und in Dual-Channel-Kits mit insgesamt 32GB und 64GB Speicher verwendet, die für die beste Leistung in einer 1DPC-Konfiguration (1 DIMM pro Kanal) bestückt wurden:

Hinweis: RGB-Bauteile können mit den gleichen Ergebnissen durch Nicht-RGB-Optionen ersetzt werden, ebenso wie alternative Kühlkörperfarben (weiß, schwarz, silber) bei gleicher Geschwindigkeit und gleichen Timings.

Unsere Testplattform bestand aus der folgenden Konfiguration:
CPU: Intel Core i7 13700K
Motherboard: MSI Z790 MPG Carbon WIFI
Graphik: ASUS TUF RTX 3070
Speicher: Kingston FURY Renegade 1TB NVMe SSD

Unsere Freunde bei Puget Systems haben eine fantastische Benchmark-Anwendung namens PugetBench zusammengestellt, mit der wir die Speicherleistung von drei Adobe®-Anwendungen gemessen haben: Photoshop, Premiere Pro und After Effects.

Premiere Pro

Photoshop war der arbeitsspeicherintensivste der drei Tests, bei dem mehr als 32GB des Systemspeichers verwendet wurden. Für die 32GB-Tests bedeutete dies, dass ein Teil des physischen RAM-Bedarfs durch die Verwendung von virtuellem Speicher gedeckt wurde, bei dem es sich um eine Windows-Seitendatei handelt, die auf dem Speicher (in diesem Fall die Kingston FURY Renegade 1TB NVMe SSD) zwischengespeichert wird. Wir stellten fest, dass mit zunehmender Speichergeschwindigkeit auch die Punktzahlen stiegen. Von 4800MT/s auf 7200MT/s betrug der Anstieg der Punktzahl 4,9 %.

Beim Wechsel von 32GB zu 64GB (wiederum als ein Dual-Channel-Kit in einer 1DPC-Konfiguration) übertrafen alle Geschwindigkeiten die des 32GB-Pendants, was beweist, dass der physische RAM-Bedarf gedeckt wurde, ohne dass virtueller Speicher verwendet werden musste. Während die Werte für 4800MT/s und 5200MT/s nahe beieinander lagen, gab es bei 5600MT/s einen deutlichen Sprung um 3,3 %.